Rund um die Uhr läuft durch die Kanalrohre im Straubinger Untergrund das Abwasser in Richtung Kläranlage … aber was passiert, wenn es da unten nicht mehr dicht ist?

Bei der erst vor kurzem fertiggestellten Baumaßnahme in der Weißgerbergasse wurden stärkere Schäden durch eindringendes Grundwasser in den Mischwasserkanal beseitigt. Entdeckt wurde der Schaden durch Kanalbefahrungen, die von den Mitarbeitern der SER regelmäßig durchgeführt werden. Mittels einer High-Tec-Kamera wurden Bilder der beschädigten Stellen im Kanal aufgezeichnet, dokumentiert, der Schaden bewertet und anschließend die Schadensbehebung durchgeführt. Nun erstrahlen die Bereiche der Weißgerbergasse, Am Hagen und Moosgraben nicht nur sichtbar mit einer neuer Asphaltdeckschicht, sondern auch im Untergrund wurden die Schadstellen beseitigt. Zusätzlich wurde der bestehende Kanal um einen Regenwasserkanal ergänzt.

Aber warum muss ein Kanal saniert werden, in den Grundwasser eindringt?
Das in den Kanal eindringende Grundwasser, auch Fremdwasser genannt, wird zusammen mit dem Abwasser in die Kläranlage transportiert. Da das Wasser auf diesem Weg nicht immer bergab fließt, muss in verschiedensten Pumpwerken das Wasser bis zur nächsten Pumpstation bis in die Kläranlage gepumpt werden. Große Mengen an Fremdwasser bedeuten eine erhöhte Pumpleistung und somit einen erhöhten Stromverbrauch, der sich wiederum auf die Abwassergebühr niederschlägt. Darüber hinaus „verdünnt“ in den Kanal eindringendes Grundwasser das Abwasser, was zu einem Mehraufwand in der Abwasserreinigung und somit wiederum zu einer Gebührenerhöhung beitragen würde. Neben eindringendem Grundwasser gibt es noch weitere Schäden am Kanalnetz, die von außen nicht sichtbar sind. Dennoch haben sie vielfältige Auswirkungen auf die Umwelt. Beispielsweise kann auf Grund von Rissen das Abwasser austreten und somit den Boden und das Grundwasser durch Schadstoffe verschmutzen. Durch feine Risse im Kanalrohr können zudem Wurzeln vom Bäumen eindringen und dort den reibungslosen Durchfluss des Abwassers stören oder schlimmstenfalls verstopfen.

Um Schäden frühzeitig zu identifizieren führt die SER täglich Kanalbefahrungen im rund 290 km langen Kanalnetz der Stadt Straubing durch.

Eintretendes Grundwasser in Mischwasserkanal
Begehbarer Kanal