Abwasserreinigung

Jährlich fließen über die Straubinger Kanalisation rund 7 Mio m³ Abwasser pro Jahr zum Straubinger Klärwerk. Dabei strömen im Durchschnitt 250 Liter pro Sekunde zu uns. Über verschiedene mechanische, biologische und chemische Reinigungsstufen wird das Schmutzwasser wieder der Umwelt über die Donau zugeführt.

Was passiert bei der Abwasserreinigung?

Das Schmutzwasser, das in der Kläranlage ankommt, ist nicht nur durch Grobstoffe (z. B. Klopapierreste oder Sand) verunreinigt. Auch müssen organische Inhaltsstoffe, Stickstoff und Phosphor über mechanische, biologische und chemische Reinigungsstufen aus dem Wasser entfernt werden. Nach der Abwasserreinigung hat das Wasser zwar noch keine Trinkwasserqualität, kann aber bedenkenlos dem Umweltkreislauf wieder zugeführt werden. Auch verwenden unsere Mitarbeiter der Straßenreinigung das gereinigte Abwasser zur Straßenreinigung.

Interkommunale Zusammenarbeit

Zahlen, Daten, Fakten

Problemstoffe in der Kläranlage

Energieressource Klärschlamm

Was nach der Abwasserreinigung übrig bleibt ist der sogenannte Klärschlamm. Dieser ist sehr energiereich und wird in unseren Faultürmen „ausgefault“. Während diesem 30-tägigen Prozess wird Biogas gewonnen. Enthält der Schlamm keine Energie mehr, wird er entwässert und dann bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von 5 % getrocknet. Der in Pellet-Form gepresste Klärschlamm wird zur Mitverbrennung in z. B. Zementfabriken oder Kohlekraftwerken entsorgt.

Das durch die Klärschlammentwässerung abgetrennte Wasser kann nicht der biologischen Abwasserreinigung zugeführt werden, da es um ein Vielfaches höher belastet ist als das Abwasser aus der Kanalisation. Das sogenannte Prozesswasser wird in der chemischen Reinigungsstufe behandelt. Hier wird durch Einsatz von Schwefelsäure Stickstoffdünger für die Landwirtschaft rückgewonnen.

Problemstoff Klärschlamm

Das Abwasser enthält eine Vielzahl von Stoffen, die teilweise nicht abgebaut werden können, wie z. B. Medikamente, Weichmacher und Mikroplastik. Ein Großteil dieser Stoffe landet durch die Abwasserreinigung im Klärschlamm. Bis Ende 2017 dufte der Klärschlamm dennoch als landwirtschaftlicher Dünger verwendet werden, wobei die Stickstoffbelastung oder Kontamination von Böden regelmäßig zu Diskussionen führte. Mit der seit 2018 gültigen Klärschlammverordnung darf der Klärschlamm nicht mehr landwirtschaftlich verbracht, sondern muss verbrannt werden. Die ökologischste Lösung ist hierbei die Monoverbrennung, also die alleinige Verbrennung von Klärschlamm, bei der zudem Pflanzennährstoffe, beispielsweise Phosphor, rückgewonnen werden können.