Klärschlamm ist der Reststoff aus der Abwasserreinigung und enthält eine Vielzahl von Schadstoffen, die im Klärungsprozess aus dem Abwasser abgetrennt werden. Neben beispielsweise Medikamentenrückständen, Weichmacher, Pilzen und Keimen steckt vor allem auch Mikroplastik im Klärschlamm. Das sind kleinste Kunststoffpartikel, die vor allem in kosmetischen Produkten stecken, wie Duschgels, Peelings oder Zahnpasta.

Mikroplastik stellt nicht nur für Kleinstlebewesen eine Gefahr dar, welche die kleinen Plastikpartikel mit Nahrung verwechseln und letztendlich mit „vollem (Plastik-)Bauch“ verhungern. Mikroplastik gelangt durch die Nahrungskette von Fisch oder Fleisch, aber auch teils durch den direkten landwirtschaftlichen Eintrag über Obst und Gemüse in den menschlichen Körper. Hier bilden die Plastikpartikel eine Aufwuchsfläche für Mikroorganismen, welche durch Abbauprodukte zu Vergiftungen oder Schädigungen führen kann.

Nur ein geringer Teil des Mikroplastiks gelangt nach der Abwasserreinigung in die Umwelt, denn rund 98 % des Mikroplastiks bleiben im Klärschlamm zurück. Umso wichtiger ist es, Klärschlamm thermisch zu verwerten und somit die enthaltenen Schadstoffe zu zerstören.

Berichterstattung Straubinger Tagblatt vom 04.05.2019.